
Meine diesjährige Lebensbewegung in Frühling und Sommer ist eine herbstlich-winterliche.
Abschiedlich räume und ordne ich.
Und sinke, Thema für Thema, zu Grunde.
Meine Wohnung.
Die Stadt mit ihren Menschen.
Die Universität.
Schicht für Schicht denke ich:
Das nun ist der Grund!
Und sinke tiefer.
Im Juli lande ich bei meinen Schatten und Schattenarbeit.
Verborgene, verlorene und versteckte innere Anteile, die gehört und gesehen, die geliebt und gelebt werden wollen.
Sie ins Licht holen.
Nach Hause kommen.
Sollte ich mehr in meiner inneren Natur ankommen, werde ich freier sein, mich in der äußeren Natur zu orientieren.
Werde ich den Ruf besser hören.
Welche Landschaft ruft mich?
All das begleitet die Schafgarbe.
Sie ist in diesem Jahr in meinen Garten eingezogen. Sie säumt meinen Weg vom Kelleraufgang in den Garten und rahmt meine Beete.
Sie ist allgegenwärtig.
Svenja Zuther charakterisiert diese Pflanze mit dem Wort Ausrichtung.
Die Schafgarbe hütet meine Ausrichtung vom Grunde her.
Der sonnig liegt.
Mitten im Licht.
Welche Lebensbewegung prägt deinen Sommer?
Vielleicht eine frühlingshaft aufsteigende, eine sommerlich sich ausdehnende, eine herbstlich sinkende oder eine winterlich sich zusammenziehende?
Welche Pflanze gesellt sich in diesem Sommer zu dir?